Gabriele in horto

- Gabriele Radeck-Jördens

Die Hortensien und Hortensen, die Nachfahren der Nonnen und Stiftsdamen des Kloster Neuwerks: sie alle möchte ich hier vorstellen, porträtieren, nicht nur weil sie es verdienen und das Stipendium Novum Opus überhaupt möglich gemacht und erweckt haben. Auch weil sie Menschen sind, die Goslar alle auf ihre Weise prägen und von denen es viel zu erfahren gibt. Heute Gabriele Radeck-Jördens, Herzstück von Neuwerk.

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Geschrieben von Marie-Luise Eberhardt

„Wenn man das will, geht das auch.“ - Gabriele Radeck-Jördens

Ob bei der wöchentlichen Abendandacht am Freitag, meiner Schreibwerkstatt, den Treffen der Stiftung Maria in horto, dem Spiele- und Handarbeitskreis, beim Gottesdienst, Seelsorge, dem Arbeitskreis Christliches Handauflegen oder der Gruppe Wein, Weib und Gespräch: es gibt zahlreiche Möglichkeiten Gabriele, die Vorsitzende des Kirchenvorstandes, in und um Neuwerk zu begegnen. Die Neuwerkkirche samt Gemeinderäumen im ehemaligen Kloster sind quasi ihr zweites Zuhause und so fühlte auch ich mich manchmal, als wäre Gabriele meine Nachbarin.

Seit meiner ersten Schreibwerkstatt ist sie Teilnehmerin und bereichert die Gruppe nicht nur mit ihren oft amüsanten Geschichten, sondern hat auch andere Frauen zu uns gebracht und damit die Gruppe mit geformt. Eine davon war auch Gabrieles Tochter Regina, die lustigerweise mein Jahrgang ist. Die beiden haben ein sehr enges Verhältnis und Gabriele ist sichtbar stolz auf ihre Tochter, die als Anwältin im Migrationsrecht arbeitet.

Auch die Abendandacht, die Gabriele am Freitag 18 Uhr in der Neuwerkkirche macht, ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Gabriele bereitet jedes Mal einen anderen Spruch oder ein anderes Thema vor, getragen von einem Gerüst aus Gesang und Gebet. Nach dieser Atempause nimmt sie sich noch Zeit für ein Gespräch oder gibt lächelnd Unterschriften an die Konfi-Jungs. In der Kirche habe ich auch schon einige Gebetsrollen an der Pinnwand mitgenommen, die Gabriele zu Hause z.B. beim Fernsehen vorbereitet, ein ermunternder Wegweiser für den Tag. Begegnung mit ihr – indirekt und direkt.

Ende Oktober lädt mich Gabi, wie ich sie auch nennen darf, zum Abendessen bei sich zu Hause ein. Ich durchstreife die Wohnung, neugierig beobachtet von ihrer Katze. Diese liebt übrigens Plastiktüten und obwohl sie die schönsten anderen Plätze in Gabrieles Wohnung zum Liegen hätte, vergräbt sie sich am liebsten in so einer Tüte.

Ich entdecke viele Engelsfiguren. Die sammle sie, erzählt mir Gabriele sogleich. Farbenfrohe und ausdrucksstarke Gemälde hängen im gemütlichen Wohnzimmer. Wir setzen uns an den Esszimmertisch: Es gibt leckeres Kartoffelgratin, einen ausgefallenen Salat, Wein und zum Nachtisch Apfelkompott.

Obwohl sie erst am Vortag von dem Trauerfall einer lieben Freundin böse überrascht wurde, schlägt sie sich wacker und ist froh um die Ablenkung unseres Gesprächs.

Sie spricht sogleich über ihre verschiedenen Ausbildungen im geistlichen Bereich, die ihren Weg zu Gott mit bestimmt haben, aber ich möchte weiter vorn in Gabrieles Biografie beginnen.

Ihre Eltern sind durch den Zweiten Weltkrieg von Schlesien nach Langelsheim geflüchtet. Gabi wird Anfang 1953 dort geboren. „Ich bin zwar getauft und christlich erzogen, aber meine Eltern sind nicht in die Kirche gegangen. Die waren ja Flüchtlinge und waren hier erstmal fremd. Die haben schon drauf geachtet, dass wir konfirmiert werden. Aber der Glaube war nie ein großes Thema.“ Dabei wäre ihr Vater sogar katholischer Priester geworden, wenn der Krieg nicht dazwischen gekommen wäre. „Dann hätte es mich vielleicht gar nicht gegeben.“, scherzt sie.

Der Konfirmationsunterricht sei für Gabi „eher eine Massenabfertigung“ gewesen und der damalige Pfarrer kein Mensch, der sie geprägt habe. „Bei mir ist mein Weg selbst entstanden“, verdeutlicht sie.

„Ich würde den Glauben nicht mehr missen wollen, der ist mir aber geschenkt worden. Weil ich denke, er holt sie sich, seine Werkzeuge.“

„Ihr Weg“ beginnt allerdings später. Erstmal schließt sie die mittlere Reife ab und beginnt mit noch nicht mal 16 Jahren ihre kaufmännische Ausbildung als Drogistin in Goslar Jürgenohl. „Ich war so gut, dass ich an der Berufsschule den Vorschlag bekam, die Lehrzeit zu verkürzen.“ Eigentlich wollte sie im Anschluss an die Drogisten Akademie, bekam sogar eine Zusage, aber sie hatte übersehen, dass sie dafür ein Gesellenjahr gebraucht hätte. Eine Lehrende in der Berufsschule erfährt von Gabis Unglück und möchte sie kurzerhand in ihre Kosmetikschule aufnehmen. Nebenbei arbeitet Gabi halbtags in Braunschweig. Zum Glück dauert diese anstrengende Zeit nur ein halbes Jahr an. „Irgendwie habe ich dieses halbe Jahr überstanden. Und dann hat die Frau mir auch direkt einen Job beschafft. Das war eigentlich der Knaller.“

Gabriele arbeitet für die nächsten acht Jahre in Hahnenklee bei einem Betrieb, der Apotheke, Drogerie und Hotel in einem vereint. Mit ihrem knurrigen Chef kommt sie gut aus und lernt viel von ihm. Als dieser stirbt, verändert sich mit dem Nachfolger so Einiges, nicht zum Guten. So hört sie sich erstmal nach anderen Jobmöglichkeiten um. In einer Zeitung fällt ihr Blick auf eine Annonce „Wir bilden sie aus zum Pharmareferenten.“ Aus Neugierde schreibt sie an die angegebene Adresse und landet prompt in einen Ausbildungsinstitut in München. Sie besteht die Fragen im Assessmentcenter: „Am Ende des Tages wollten sie mich einstellen und es dauerte keine Woche, da kriegte ich ein Telegramm von einem Regionalleiter einer Arzneifirma, der mich einstellen wollte.“

So schlägt sie für die nächsten 40 Jahre beruflich ganz neue Wege als Pharmareferentin im Außendienst ein. „Ich habe das gerne gemacht, ich war auch sehr erfolgreich, wohl deswegen, weil ich sehr glaubwürdig gearbeitet habe.“ Bei der zweiten Firma, bei der sie angestellt war, konnte sie auch wieder viel von ihrem Chef lernen.

„Gelernt habe ich immer gut, schnell und viel, das ist denke ich immer noch so, aber ich habe nicht mehr Lust alles zu lernen.“, sagt sie verschmitzt.

Beeindruckend sind auch ihre letzten Arbeitsjahre, denn mit 59 sattelt Gabi nochmal um und wird tatsächlich Altenpflegeassistentin. Körperlich und seelisch eine harte, aber erfüllende Arbeit für sie, auf die sie stolz ist und wie ich finde sein kann.

Natürlich hat Gabi nicht nur gearbeitet, sondern eine Partnerschaft geführt, ihre Tochter Regina aufgezogen und ihren geistlichen Weg gefunden. So hat sie beispielsweise die dreijährige Ausbildung geistliche Begleitung neben ihrem Berufsalltag gemacht. „Ich beschreibe das immer so: ich bin eine Leitplanke auf dem Glaubensweg anderer Menschen. Aber es geht um den Menschen, nicht um mich und meine Ansichten, sondern Anregung zu geben, Zuhören, auch Zulassen, dass die Person sich ganz anders entwickelt, als ich gedacht habe oder gut finden würde. Das ist total spannend.“

Bevor wir noch mehr über die Ausbildung sprechen, möchte ich gern wissen, wie sie überhaupt dazu gekommen ist.

„Ich habe einen Mann geheiratet, mit dem es nach kurzer Zeit schon nicht mehr so gut lief. Wir haben dann durch einen Hinweis ein Wochenende für Ehepaare unter dem Dach der Kirche gemacht. „Belebe deine Liebe neu“ oder sowas. Das war wirklich so ein Wochenende, was uns wieder auf die Schiene gesetzt hat. Weil wir uns auch darauf eingelassen haben. Und das hat uns so gut getan, dass wir auch dran geblieben sind.“, erzählt Gabriele mir.

Über Jahre fuhren sie eine Woche im Jahr zu den Exerzitien für Ehepaare, bauten in der Frankenberger Kirche einen Ehepaarkreis auf und später nach ihrem Umzug und der Umgemeindung nach Neuwerk führten sie die Abendandacht gemeinsam durch.

Als sich ihre Wege trennten und ihr Exmann wegzog, fehlte Gabriele etwas für ihr Seelenleben. Im Kloster Bursfelde bei Hann. Münden buchte sie ein Frauenwochenende. „Was ich dann total blöd fand, das ist einfach nicht meine Welt, mit Heitatei und Tanzen, da gehe ich nicht so drin auf. Aber der Ort hat mich gepackt und die Gebetszeiten: da fühl ich mich so wohl. Allein dieses Mittagsgebet in Bursfelde, man trifft sich in der Kirche. Ich kam meistens etwas früher, weil ich diesen hölzernen Klang so schön fand, dieses Holz auf Holz ehe der Schlegel richtig ansetzt und die Glocke sich in Bewegung setzt“, schwärmt sie von ihrem Kraftort.

Sie besuchte in Bursfelde noch andere Angebote wie Schweigeexerzitien und bekam durch Zufall ein Gespräch des Führungsteams mit, in dem es um die Ausbildung geistige Begleitung ging. „Dann habe ich einen Zettel geschrieben, ich war ja am Schweigen: Was immer ihr besprochen habt, das interessiert mich. Das habe ich meiner Ansprechperson unter der Tür durchgeschoben und während meiner Gesprächszeit hat sie mit mir darüber gesprochen.“

Es war damals das erste Mal, dass so eine Ausbildung in Bursfelde durchgeführt werden sollte und bei einem Schnuppertreffen wurde aus den 30 bundesweit angereisten Vorausgewählten wiederum 16 endgültig für die Ausbildung bestimmt. Eine davon war Gabriele. „Tschakka.“

Die Ausbildung war intensiv, erklärt Gabriele. Etliche Wochenenden, eine zehntägige Schweigezeit, Treffen in der Kleingruppe und die tägliche Gebets- und Bibelarbeit haben Gabi auf ihrem Weg weitergebracht. Sie erinnert sich zu gern an die Schweigezeiten und wie nach so einem Wochenende in Stille, die Arbeitsrealität am nächsten Tag regelrecht einfällt. „Es war eine Schweigephase, wo ich direkt aus dem Kloster zu einer beruflichen Veranstaltung so eine Art Verkaufsschulung gefahren bin, weil es nicht anders ging (lacht). Ich dachte die ganze Zeit, ich bin im falschen Film. Was labern die denn da. Das war ja wirklich von 0 auf 100.“

Zwischen den Blöcken in Bursfelde sollte die eigene geistige Praxis aber natürlich nicht fehlen, sondern „mit Leben gefüllt“ werden. So kam es gut und gerne vor, dass Gabi auf dem Weg zu einem Kunden auf dem Parkplatz hielt, betete, Tagebuch schrieb oder sang. Nicht selten wurde sie von vorbeilaufenden Menschen beäugt. Nur wenige Tage habe sie es nicht geschafft.

„Wenn man das will, geht das auch.“

Was Gabi ebenfalls bis heute von dieser Zeit vor fast 20 Jahren geblieben ist, sind die drei Menschen aus ihrer Kleingruppe. Sie treffen sich nach wie vor als einzige der Gruppen ein- bis zweimal im Jahr und das nächste Treffen steht kurz bevor. Darauf freut sie sich schon sehr.

Begleitet hat sie später übrigens u.a. zwei Jahre zwei Frauen, die Nähe Wolfsburg leben. „`Als geistlicher Begleiter wird man gefunden`, sagte das Führungsteam damals und so ist es auch.“

Es fehlen aber noch zwei weitere geistliche Ausbildungen – zum Einen die Kirchenführerausbildung für die Neuwerkkirche von der Landeskirche Braunschweig ausgehend, zum Anderen die Seelsorgeausbildung, die Gabriele später absolvierte, weil sie sich gern um die Einzelnen in der Gemeinde kümmern möchte. „Der Bedarf ist gerade bei den alten Menschen da.“ Normalerweise ist diese „hohe Schule für Besuchsdienste“ für die Arbeit im Krankenhaus oder im Altenheim gedacht, aber Gabi legt ihren Schwerpunkt auf die Gemeinde.

Wie sie zur Arbeit in der Neuwerk Gemeinde gekommen ist, will ich von ihr wissen. Sie erzählt mir, dass sie ein paar Monate nach dem Umzug Anfang der 90er Jahre keine Gemeindezeitung bekamen und so rief Gabi kurzerhand das Pfarrbüro an. Die langjährige Pfarrsekretärin meldete sich und erklärte lachend: „Seitdem haben wir noch keine Zeitung auf die Reihe gekriegt.“ Da Gabi für drei Jahre im Mutterschaftsurlaub war, hatte sie Zeit und Lust an der Kirchenzeitung mitzuarbeiten. Es gab viel zu tun, denn außer der Sekretärin half nur der damalige Pfarrer dann und wann. Andere rückten nach und Gabi suchte sich andere Aufgaben, wie den Kirchenvorstand in dem sie seit 30 Jahren ist. Ehrenamtliche Vorsitzende wollte sie erst mit dem Ruhestand werden. „Ich habe es auch nicht bereut, aber es ist auch wirklich viel, weil es immer weniger Menschen gibt, die mitmachen.“ Auch ein Thema über das wir sprechen: der fehlende Nachwuchs in der Kirche. Gerade die Neuwerkgemeinde hat sowieso einen älteren Altersdurchschnitt als andere Goslarer Gemeinden. Die Konfirmandenarbeit ist deshalb auch schon seit einigen Jahren mit der Marktkirchgemeinde zusammengelegt und Konfirmationen werden oft in der Marktkirche gefeiert. In den vielen Gruppen gibt es generell zu wenig Nachwuchs. Jüngere Menschen wollen sich wohl seltener langfristig festlegen, meint Gabi. Der Trend aus der Kirche auszutreten sei ja generell da, vor allem wenn die jungen Menschen plötzlich richtig Geld verdienen und sehen wie viel Geld für die Kirchensteuer abgeht. Das sei ein schneller Schritt. Auch Corona habe einige Projekte und Gruppen einschlafen lassen.

„Das Erleben ist wichtig.“, sagt Gabi und verweist auf die Begegnung mit dem Raum Kirche. Ihre Freundin Dori habe so tolle Kirchenführungen für Kinder gemacht. „Wenn ich wirklich nicht mehr weiter weiß, denke ich: komm, mach Du, ich finde keine Lösung“, spricht sie und zeigt nach oben.

Während der Coronazeit war sie auch öfters allein in der Neuwerkkirche bei der Abendandacht. Für Gabi allerdings kein Grund enttäuscht zu sein.

„Ich finde es toll allein in dieser Kirche zu sein und besonders zu singen, die hat ja eine tolle Akustik. Das nimmt mich mit und das kann ich total genießen, auch wenn ich nicht die große Sängerin bin.“

Zur Stiftung Maria in horto ist Gabriele natürlich, wie könnte es anders sein, durch Pfarrer Werner Böse gekommen. „Werner war sehr nach Außen gerichtet, konnte unglaublich gut mit Menschen, war ein super Seelsorger und Zuhörer und er war ein Verfechter der gewaltfreien Kommunikation. Das hat er auch wirklich gelebt.“, schwärmt sie. Als Werner Böse davon träumte, Neuwerk wieder zum Konvent mit kleinen Wohnungen umzugestalten, hätte sich Gabi so ein Leben als Konventualin vorstellen können, mittlerweile kann sie es nicht mehr.

Sie erinnert sich noch genau an die Zeit nach Werners Tod, wie kopflos alle waren. Sie schlug vor, sich in der Kirche zu treffen, ihm zu gedenken und für ihn zu beten. „Und da standen wir so da und ich glaube es war Anja die meinte: „Ist das nicht unfassbar, dass Werner uns alle zusammen gebracht hat?“ Und ich habe gesagt: „Ja, wir hätten uns vielleicht sonst nie kennen gelernt.“

Das WortWerkProjekt habe vor ein paar Jahren alle wieder entflammt, meint sie noch.

Selbst schreibt und liest Gabriele gern, vor allem seit ihrer Rente hat sie auch mehr Zeit dafür. Gerade schreibt sie z.B. gemeinsam mit einer Freundin eine Geschichte per Brief. Natürlich führen auch die Treffen der Schreibwerkstatt zu mehr und mehr Texten, einen hat sie sogar für ihre Weihnachtspost verwendet und neben ihrem Brief mitgeschickt.

Noch mehr Zeit gehe wohl beim Lesen drauf. Eine Freundin gebe ihr da immer genug Material. „Ich lese grade einen Hannoverroman, den eine Freundin mir unbedingt zustecken musste. 'Der Bofrostmann, der Apotheker und ich.' Es ist so Rosamunde Pilcher mäßig. Kann man lesen, muss man nicht. Ich bin froh, dass ich heute Abend durch bin.“, fügt sie noch hinzu.

Auch ein Fernsehabend mit „Trash-TV“ ala „Bauer sucht Frau“ muss es manchmal sein. Gute und witzige Krimis guckt sie auch gern. Nebenbei beim Fernsehen, rollt sie Gebetsrollen oder strickt fleißig.

Eine andere Leidenschaft sei das Kochen. „Ich koche auch wirklich fast jeden Tag für mich. Natürlich habe ich auch was von Bofrost im Keller, aber da habe ich mich sehr umentwickelt von der Hausmannskost, mit der ich aufgewachsen bin. Ein paar Jahre haben wir so eine Art Kochduell mit Freunden gemacht. Die Wohnungen gewechselt, da gab es viele neue Gerichte.“ Mittlerweile wechselt sie sich mit Freundinnen ab, lädt ein und wird eingeladen.

Auch die Gartenarbeit macht ihr Spaß und sie erzählt von den Kräutern und Möhrchen, die in diesem Jahr auf dem Balkon oder im Garten gewachsen sind. Der große Garten am Haus mit alten Obstbäumen war übrigens der Grund, warum sie damals das Haus gekauft haben. Allein über die Bäume und Rosensträucher gibt es so einige Geschichten zu erzählen, aber wir nähern uns dem Ende unseres Gesprächs. Der Wein ist ausgetrunken und ich werde gleich zurück nach Neuwerk radeln. Gabi freut sich auf ihr Buch. Mit dem Alleinsein hat sie übrigens keine Probleme.

„Ich liebe intelligente Menschen, deshalb bin ich so gern allein. (lacht) Das habe ich mal irgendwo gelesen und dachte, der Spruch ist gut. Ich kann gut allein sein, aber natürlich nicht nur.“

Einen Wunsch für die Zukunft hat sie noch: „Ich wünsche mir, dass ich steinalt werde und noch einigermaßen brauchbar bleibe, weil ich gerne lebe, aber auch weil ich mir das für mein Kind wünschen würde. Weil ich weiß, dass sie das sehr genießt, dass wir so ein tolles Verhältnis haben und und sie weiß, sie kann mit einfach allem zu mir kommen."