Auch wenn die Bundestraße B498 ihren Reiz versprüht - heute wähle ich einen anderen Weg nach Oker. Es geht durch Wiesen und Wälder, Pilzgründe und einen Flugplatz.
Ich stehe bis zur Hüfte im Herzberger Teich - seit Minuten stehe ich so und bin unfähig, einen Schritt weiter zu gehen. Meine Schwimmbrille baumelt nutzlos von meiner Hand.
Baue ein Haus, zeuge ein Kind, pflanze einen Baum. Das seien die Aufgaben eines Mannes, so der Volksmund. Das ist natürlich Quatsch, aber den Baum habe ich jetzt trotzdem: Er trägt die Nummer 7672, eine Wildbirne.
Die Stadt liegt im dichten Nebel, als ich die Mauerstraße hinuntergehe. Es ist zu warm, um eine Jacke zu tragen - und doch suggeriert mir die trübe Stimmung und der feine Regenfilm, ich müsse mir etwas überziehen.
Ganze Wagenladungen drücken sich am Wochenende in die Naherholungsgebiete. Wanderpfade werden auf Apps verzeichnet. Die Kosten für Campingbusse schnellen auf ein Allzeithoch. Die Sehnsucht nach Natur - was auch immer der moderne Mensch darunter imaginiert - ist stark.