Ich stehe bis zur Hüfte im Herzberger Teich - seit Minuten stehe ich so und bin unfähig, einen Schritt weiter zu gehen. Meine Schwimmbrille baumelt nutzlos von meiner Hand.
Ich sitze im Neuwerkgarten und verfolge eine Andacht - es ist die Andacht zum Christopher Street Day (CSD) in Goslar. Eine graue Wolkendecke liegt über der Stadt, es nieselt. Seit vielen Jahren habe ich keinen Gottesdienst besucht. Mir ist ein wenig mulmig, als ich mich niederlasse.
Die Stadt liegt im dichten Nebel, als ich die Mauerstraße hinuntergehe. Es ist zu warm, um eine Jacke zu tragen - und doch suggeriert mir die trübe Stimmung und der feine Regenfilm, ich müsse mir etwas überziehen.
Ganze Wagenladungen drücken sich am Wochenende in die Naherholungsgebiete. Wanderpfade werden auf Apps verzeichnet. Die Kosten für Campingbusse schnellen auf ein Allzeithoch. Die Sehnsucht nach Natur - was auch immer der moderne Mensch darunter imaginiert - ist stark.