Judith Schramm - Zu Besuch

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Geschrieben von Admin

Judith Schramm - Zu Besuch

 

Ich schließe meine Augen.
Ich komme an.
Meine Füße verwurzelt im Boden.
Ich finde Halt.
Vertrauen.

Ich atme ein.
Halte die Luft an.
Pausiere.
Spüre.

Erkenne, was gerade wirklich da ist.

Ich atme aus.
Lasse los.
Lasse meine Schultern sinken.
Gebe alle Ängste, alle Sorgen, alle Anspannung ab.

Ich atme weiter.
Hebe und senke sanft meine Lungenflügel.
Nehme wahr.
Rieche.
Fühle.
Höre.

Stille.

Eine kühle Linie zeichnet sich um meinen physischen Körper und trennt mich von dem, was um mich herum geschieht. In mir? Wärme. Wie die Glut eines eben noch da gewesenen Feuers. Spannend diese Kälte und diese Wärme gleichzeitig zu spüren. Zwei Welten an einem Ort. Ein verbindender Ort. Ein Vermittler. Ein ehrlicher Ort, der mir ungefiltert die Wahrheit sagt, die ich manchmal nicht hören möchte. Dann spricht mein Körper zu mir oder die Welt da draußen schreit es mir ins Gesicht. Hätte ich gleich auf dich gehört.

An welchem Punkt zwischen Raum und Zeit stände ich? Wann wäre ich? Wie wäre ich? An welchem Ort wäre ich? Würde ich dich wieder erkennen?