Advent, Advent

In einem Monat ist Heiliger Abend. In einem Monat ist mein Stipendium vorbei. In einem Monat werden alle Figuren an der Krippe in der Neuwerkkirche angekommen sein. Ein heilsamer Moment, kurz wahrgenommen.

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Geschrieben von Marie-Luise Eberhardt

Kurz in die Kirche wollte ich. Kurz innehalten, mich bedanken. Eine Kerze anzünden.

 

Meine Zeit in Goslar neigt sich dem Ende und ich werde nachdenklich, ja die Melancholie ist zu Besuch.

Es fühlt sich doch schon nach Zuhause an - meine Klosterwohnung mit dem Neuwerkblick.

In Gedanken all die Gesichter, teilweise schon wie vertraut - unsere Erlebnisse, Gespräche,

die strahlenden Augen, das lachende Gesicht, der fragende Blick,

Goslar und ich.

 

Mich begrüßen Adventskranz, bekannte Menschen und Orgelmusik.

Tochter Zion.

Die Krippe wird mühsam aufgebaut - mit echten Fichten, Stroh und Sternen,

die leuchten. Wie wunderlich.

Wo sind Maria, Ochs und Esel - das Jesuskind?

 

 

Mir ist so feierlich. Ich sitze, lausche und schaue auf den Stern am Boden,

erfahre den Advent.

Habe dieses Gefühl vermisst.

Die Kirche erstrahlt in neuem Licht.

Novum Opus.

Sie kommen - nach und nach jeden Sonntag - zur Krippe kommen sie.

Kurz?

Gott sei Dank nicht.