Im Klostergarten

Neben der Frankenberger Kirche liegt das ehemalige Kloster Maria Magdalena, in welchem sich heute ein Altenstift der Christgemeinschaft befindet. Wer das Gelände betritt, sieht wenig später einen herrlichen Ginkobaum, breit gewachsen. Weiter Richtung Stadtmauer befindet sich der Eingang zu Christa Schwikkards Garten.

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Geschrieben von Marie-Luise Eberhardt

Deren Familie gehörte einst auch das Klostergebäude. Dorothee Prüssner zeigt mir Ende September den vielfach ausgezeichneten Garten und stellt mir Frau Schwikkard vor. Wie viel ihr der Garten bedeutet, habe ich schnell gemerkt. Inspiriert von dem Kennenlernen ist diese Kindergeschichte entstanden.

Im Klostergarten

Kikeriki. Kikeriki. Tönt es durch Büsche, Baumwipfel, Rosensträucher, Stauden und Grashalme bis hin zum kleinen Teich. Die ersten Sonnenstrahlen bahnen sich durch das Laub der Ginko- und Apfelbaumblätter. Die Nacht geht von dannen und ein neuer Spätsommertag bricht an. Das leise Gackern von Georg und Margarete durchdringt den Klostergarten.

Sie drehen ihre allmorgendliche Runde, springen auf die Reiherskulpturen, um von dort den fast 200 Jahre alten Ginkobaum zu grüßen, den einst Oma Christas Vorfahren von Georgs Namensvetter König Georg V. geschenkt bekamen. Jeden Morgen unterrichtet Georg Margarete aufs Neue über diese Namensverwandtschaft, auf die er selbstgackernd furchtbar stolz ist. Der mächtige Baumriese ist allerdings wie immer noch am Schlafen und so stolzieren die beiden Zwerghühner weiter durch das Gras. Wusch, da kommt Herta angerannt. Sie scheint heute aber besonders auf Zack. Hechelt wie wild, als sie kurz vor dem Paar zum Stehen kommt. „Was ist denn heute in dich gefahren Herta?“, gackert Georg vorwurfsvoll. „Georg, sie guckt so besorgt. Herta was ist denn los?“, fragt Margarete. Herta holt einmal tief Luft und antwortet: „Oma Christa ist gestern Nacht gestürzt. Sie musste ins Krankenhaus. Awuff.“ „Nein, das ist ja fürchterlich! Kikeriki. Kikeriki.“, schreit Georg entsetzt. „Die Arme, ist es sehr schlimm?“ „Ich weiß es nicht, der Rettungswagen kam und mehr weiß ich auch nicht.“ Plötzlich raschelt es im Blumenbeet und Rosa das Rotkehlchen kommt angeflogen. „Ihr da, ich habe gerade Oma Christas Sohn gesehen, wie er vor dem Haus gehalten hat.“ „Du bist auch überall Rosa“, gackert Georg halb vorwurfsvoll. „Oh da werde ich schnell ins Haus laufen“, erwidert Herta und flitzt kläffend von dannen.

„Rosa, hilfst du uns, allen im Garten Bescheid zu geben?“, will Margarete wissen. „Meinst du nicht, wir sollten warten, bis wir Neues von Herta wissen?“, piepst Rosa. „Schnickschnackgackeragack, wir werden eine Gartenversammlung einberufen in einer Stunde, bis dahin wissen wir mehr und können uns mit allen beraten.“, gackert Georg dazwischen. Das finden dann doch alle drei vernünftig, schließlich ist ihr Zuhause in Gefahr, denn Oma Christa ist die Einzige, die sich liebevoll um jede Knospe, jeden Grashalm kümmert und den Lebensraum von allen jeden Tag aufs Neue pflegt. Sie versteht die Sprache der Hühner, genauso wie den Gesang der Elfen und Bäume. Sie weiß den Sträuchern zu helfen und sticht, wenn diese von innen kahl werden, den vertrockneten Teil mit dem Spaten aus, um dort Kompost aufzufüllen. Sie weiß welche Blumen sich mögen und natürlich auch welches Korn Georg und Margarete bevorzugen. Vor allem Herta ist immer um ihr Frauchen herum und vermisst bereits jetzt ihre Streicheleinheiten. Oma Christa ist einfach immer für alle da.

Nach einer Stunde treffen sich wirklich alle auf dem grünen Gras, jedenfalls die Gartenwesen, die laufen können. Der Klostergarten ist erfüllt von Summen, Brummen, Zischen, Rauschen, Krächzen und leisem hohen Gesang. Auch Herta sitzt mit ihrem schwarzen Fell auf der Wiese unterm Apfelbaum, ihre braunen Augen sehen traurig aus. „Schnickschnackgackeragack seid leise“, spielt sich Georg mal wieder als Chef auf, „lasst Herta berichten, was es Neues gibt.“ „Wuff, wuff!, beginnt Herta. „Christa ist im Haus gefallen und hat sich ein Bein gebrochen. Sie wurde mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Eben kam Erwin, ihr Sohn und hat mir Futter gegeben. Dabei sagte er: „Mach dir keine Sorgen Herta, meine Mutter kommt spätestens in einer Woche wieder. Bis dahin komme ich jeden Tag und geb dir dein Futter.“ Wieder ist die Wiese vom Summen, Brummen, Zischen, Rauschen und Zwitschern erfüllt. „Das heißt, Oma Christa kommt bald wieder.“, singt Rosa. „Ja, aber ihr Sohn wird sich in der Zeit nicht weiter um uns kümmern, außer, dass er Herta und uns Futter gibt.“, gackert Margarete aufgeregt.

„Ich weiß, dass Oma Christa die ersten Äpfel pflücken wollte und bei uns im Beet den Löwenzahn und die Brombeerjungpflanzen jäten.“, singt Cosi, eine Elfe mit blassgelben Gewand. „Ja, und der Teich. Christa wollte das Wasser von den abgestorbenen Pflanzen befreien und frisches Wasser auffüllen. Durch die Hitze und den wenigen Regen wird es für die Goldfische wirklich gefährlich“, erwidert die Libelle Jing. Immer mehr Gartenwesen fallen all die Aufgaben ein, die in Vorbereitung auf den Winter unbedingt zeitnah erfüllt werden müssen. Sie summen, brummen, säuseln, krächzen und rascheln durcheinander. „Wuff, wuff“, bellt Herta da so laut sie kann. „Da seht ihr mal, was Christa alles für uns macht. Wollen wir nicht versuchen, ein paar der Aufgaben selbst zu erledigen, bis sie wiederkommt. Sie braucht unsere Unterstützung!“ „Da bin ich ganz bei dir Herta, sie wird sicherlich mit großer Sorge im Krankenhaus liegen und an uns alle denken.“, gackert Margarete. „Jawohl, wir nehmen das in die Hand, äh in den Flügel oder ja ins Maul? Schnickschnackgackeragack.“

Wieder ist ein Wirrwarr aus Summen und Brummen und Zwitschern zu hören. „Aber wie?“ „Ich kann nichts tragen.“ „Wie sollen wir das schaffen?“ „Hilfe wir werden sterben.“

„Ruhe!“, ist eine laute Stimme zu hören, die soviel Ruhe und Weisheit ausströmt. „Der Ginko, Schnickschnackgackeragack!“, gluckst Georg. „Seid unbesorgt ihr Gartenwesen, wenn wir alle zusammenhalten, werden wir das meiste bewältigen können. Ich habe schon ganz andere Sachen überstanden.“ Manchmal braucht es nicht vieler Worte, um alle Zweifel aus den Weg zu räumen. Und so besprechen die Tiere, Elfen, Kräuter, Bäume und Blumen die Aufgaben gemeinsam und überlegen, welche wirklich dringend notwendig sind und wer in der Lage ist, etwas zu übernehmen. Für manch eine Aufgabe braucht es einige Überzeugungsarbeit. So wird das Zwerghuhnpaar zum Löwenzahnpicken verdonnert. Georg protestiert natürlich sogleich, da das ja für so einen prächtigen Gockel keine Aufgabe sei. Aber gegen das Wort des Ginkobaums wehrt er sich dann doch nicht mehr. Dieser verspricht allerdings für die Beseitigung der Brombeerjungpflanzen den Wurzelzwerg zu fragen, der schon seit vielen Jahren in seinem Wurzelwerk wohnt, sich aber noch nie im Garten gezeigt hat. Es wird gemunkelt, dass er ziemlich garstig sei. Aber es dauert gar nicht lange, da kommt der kleine Zwerg, etwa so groß wie Rosa das Rotkehlchen, angelaufen. Ohne Worte schlägt er mit seiner Axt munter drauf los. Sein Tatendrang steckt auch die anderen an und es beginnt ein reges Treiben bis zur Dämmerung.

Am nächsten Tag weckt Georg alle wieder pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen. Nur Herta bleibt erstmal im Haus, weil sie mit Christas Sohn rechnet, der keine Ahnung von all den Gartenwesen hat und es natürlich Oma Christas Geheimnis bleiben soll. Erst Recht möchten die Gartenbewohner*innen Christa überraschen, wenn sie wieder nach Hause kommt. Erwin arbeitet als Pfarrer und ist immer unterwegs in Sachen Seelsorge. Anders als seine Mutter hat er so gar keinen grünen Daumen und Menschen sind ihm allemal lieber als Tiere, aber bei Herta gibt er sich Mühe und streichelt ihr sogar über den Kopf. Nach 20 Minuten ist er wieder verschwunden und Herta rennt in den Garten, wo alle wieder aus ihren Löchern, Blumen und Büschen heraus kommen. Heute ist der kleine Teich an der Reihe. Jing und Jang, die Libellen beginnen mit Herta die toten Pflanzenreste herauszufischen: Herta vom Rand des Teiches aus und die Libellen in der Mitte. Gemeinsam können sie ganz schön große Pflanzenteile durch die Luft zum Kompost transportieren. Später schiebt Herta mit ihrem Kopf einen Eimer unter das Regenwasserfass. Wer kann nun den Hahn aufdrehen, um das Wasser in den Eimer laufen zu lassen? Da kommen schon die drei Rosenelfen angeflogen und mit vereinten Kräften drücken sie den Hahn auf. Sie schaffen es aber nicht rechtzeitig ihn wieder zuzudrehen und so läuft er über. Die nächste Herausforderung steht an. Wie soll der Eimer nun zum kleinen Teich gelangen? „Margarete, Margarete hast du eine Idee?“, bellt Herta ins Gemüsebeet. Margarete kommt angelaufen, erkundigt sich, was los ist und überlegt kurz. „Alle, die fliegen können, müssen den Henkel des Eimers festhalten und gemeinsam nach drüben bringen.“ Wenig später sind sie alle da: die Elfen, Rosa, das Meisenpaar, fünf Spatzen und die Krähe Resa. Sie schaffen es tatsächlich den Eimer gemeinsam in die Luft zu bringen, allerdings kommen sie sich mitten auf dem Weg ins Gehege und Resa wird von Rosas Flügeln derart am Bein gekitzelt, dass er den Henkel kurz loslässt. Der Eimer schwankt und schwups landet er auf dem Gras. „So eine Grütze.“, krächzt Resa. Da melden sich die Frösche zu Wort. „Quak, wir könnten hin und her hüpfen mit Wasser in den Backen.“ „Das dauert ja Ewigkeiten.“, spottet Georg, der durch den runterfallenden Eimer geweckt worden war, er hatte eine „ganz kurze“ Verschnaufpause eingelegt. „Sammelt Rindenteile und dicke Gräser und baut eine Leitung bis zum Teich.“, ist da die weise Stimme des Ginkobaumes zu hören. „Keine schlechte Idee.“, quaken die Frösche und machen sich mit den anderen Wesen auf die Suche nach abgefallenen Rindenstücken und breiten Gräsern, die sowieso abgeschnitten werden müssen.

Am Ende des Tages haben sie es geschafft und eine bestimmt zehn Meter lange Wasserbahn gebaut. Alle sind aber viel zu kaputt auch nur einen weiteren Flügelschlag zu machen und so müssen die Goldfische noch bis zum nächsten Tag auf ihr frisches Wasser warten.

Am nächsten Tag stehen alle ganz aufgeregt neben der Wasserrinne und warten darauf, dass die Rosenelfen den Hahn aufdrehen. Unter die Rinne haben sie unterschiedlich hohe Baumscheite gelegt, alles sieht etwas wackelig aus, aber „schnickschnackgackeragack“ die Rinne hält und das Wasser läuft bis zum kleinen Teich. Alle jubeln auf ihre Art und Weise. Georg fordert Margarete sogar zum Tanz auf.

„Was geht denn hier ab?“ Alle erstarren und blicken auf ein Mädchen mit dunklen kurzen Haaren, das aus der Verandatür des Hauses läuft. „Wer ist denn das?“ zwitschert Rosa neugierig. Herta flüstert leise: „Das ist, ja, das müsste Christas Enkelin Glauca sein.“ „Herta? Du kannst sprechen?“ Nun ist das Dilemma perfekt, nicht nur, dass Glauca all die Gartenwesen sehen kann: sie kann sie auch noch verstehen.

Warum Glauca noch nie im Garten gewesen war? Nun, Glauca hat eine Sonnenallergie und ist am liebsten sowieso in ihrem Zimmer zu finden. Sie liest und schaut gern unzählige Filme. Seit einiger Zeit hat sie auch ein paar Handyspiele für sich entdeckt. Natur ist so gar nicht ihr Ding. Herta hatte sie zuletzt in Erwins Wohnung gesehen, als Christa die beiden besucht hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, dass Glauca überhaupt einmal den Garten betreten hatte. „Was macht ihr alle hier?“, fragt Glauca nun ungläubig.

„Wir befüllen den Teich mit frischem Wasser, mein Kind.“, gackert Georg vornehm. „Wozu?“ „Weil die Goldfische sonst bald sterben würden und der Teich umkippt.“ „Wie kann denn ein Teich umkippen?“ „Nun, quak, wegen der Hitze, wurde das Wasser warm, es wachsen viele Algen und es gibt immer weniger Sauerstoff im Wasser.“ „Nicht wahr! Und da habt ihr das allein gebaut?“, fragt Glauca ungläubig. „Ja, alle zusammen!“, sagt Margarete stolz. Plötzlich reden alle Gartenwesen auf Glauca ein, wobei sie ihnen helfen könnte, andere wollen natürlich wissen wie es Oma Christa geht, wieder andere, warum Glauca noch nie im Garten war.

Das Mädchen hält sich die Ohren zu und rennt ins Haus. Herta läuft ihr hinterher und kommt nach wenigen Minuten wieder in den Garten. „Was hat sie denn bloß?“, fragt Rosa. „Wuff di Wuff. Sie ist ganz überfordert. Von uns und den Pflanzen, dass wir sprechen können und überhaupt. Ich glaube sie geht selten aus ihrer Wohnung.“ „Was will sie dann hier?“, möchte Georg wissen. „Ihr Vater hat sie verdonnert, im Garten zu schauen, ob alles ok ist.“ „Hm, mag sie denn ihre Oma?“, entgegnet nun Margarete. „Ohja, ich glaube, sie hat sie sehr lieb. Sie schreiben sich immer Briefe, wisst ihr.“ Nun gackert und summt und brummt es wieder.

Da kommt Glauca zur Tür hinaus. „Also Leute, äh Viecher, ich habe keine Ahnung von Gartenarbeit und so, aber ich kann euch sicherlich etwas helfen. Also ich glaube das würde Oma sehr freuen.“ Jubelndes Zischen, Quaken, Zwitschern und Gackern ist zu hören.

Und so pflanzt Glauca unter Anleitung von Herta und dem Zwerghuhnpaar noch am selben Tag ihre ersten Sonnenbräute. Zu lange kann sie nicht bleiben, sonst würde ihr Vater sich noch Sorgen machen und dem, das verspricht sie hoch und heilig, wird sie nichts von dem wunderlichen Treiben im Garten ihrer Oma erzählen. Sie verspricht auch am morgigen Tag wiederzukommen.

Aufgeregt betritt sie am Nachmittag den Garten. Schnell sind wieder alle möglichen Wesen auf der Wiese und freuen sich über den Besuch. Viele haben Glauca bereits ins Herz geschlossen. Sie ist zwar ein wenig merkwürdig, aber liebenswert, das haben alle schnell gemerkt.

Glauca hat tatsächlich auch eine Idee mitgebracht. „Übermorgen kommt Oma wieder nach Hause, wisst ihr. Wollen wir sie nicht mit einem kleinen Fest überraschen?“ „Ein Fest? Schnackergackgack. Was für ein Fest?“, gackert Georg gewichtig.

„Wir können ein paar Lieder einstudieren“, schlagen die Meisen vor. „Wer bäckt einen Kuchen mit meinen Äpfeln?“, will der urige Apfelbaum wissen. „Wir helfen Glauca gern beim Backen!“, singen die Rosenelfen im Chor. Und so ploppen einige Ideen auf und die Vorbereitungen beginnen.

Irgendwann klingelt Glaucas Telefon und ihr Vater fragt besorgt, wo sie denn nur bleibe. Als er allerdings hört, dass es ihr in Omas Garten so gut gefalle, freut er sich so sehr, dass sie noch etwas bleiben darf. Am nächsten Tag ist nämlich Schule und Glauca kann erst am Nachmittag wieder kommen. Sie basteln noch eine Girlande aus Blüten, Blättern und ein paar Schleifen, die Glauca im Haus findet. Zufrieden verlässt das Mädchen den Garten.

Am nächsten Morgen kikerikit Georg extra laut. Alle sollen rechtzeitig wach werden. Er übernimmt selbstgackernd den Kontrollgang durch die Beete, Wiese und Sträucher. Alles soll so wunderschön aussehen, wie Oma Christa es verdient.

Es dauert noch ein Weilchen, aber dann fährt ein Auto vor und Oma Christa samt ihrem Sohn Erwin und Glauca betreten das Haus. Christa muss Krücken zur Hilfe nehmen, schließlich ist ihr Bein längst noch nicht wieder gesund und sie darf das Bein nicht belasten. „Erwin, ich will in den Garten.“, ist sie aber schon zu hören. „Mutter, nicht zu viel Aufregung. Glauca hat doch versichert, dass alles in Ordnung ist.“ Als sie hinaus in den Garten gehen, staunen die beiden Erwachsenen nicht schlecht. Oma Christas Klostergarten ist herrlich geschmückt und die Meisen singen so schön. Glauca überreicht ihrer Oma grinsend den Apfelkuchen. „Nein, das ist ja, Glauca, hast du den gebacken?“ „Ja, also“, druckst Glauca herum, „Ja, mit Hilfe“, ergänzt sie verschmitzt. „Frisches Wasser im Teich, die Löwenzähne sind weg, ja und neue Sonnenbräute, Glauca, wie hast du das alles geschafft?“ Da kommt Rosa angeflogen und zwitschert „Oma Christa, wir begrüßen dich zurück im Garten.“ Glauca zwinkert ihrer Oma zu. Die begreift sofort. „Erwin, sag mal wärst du so nett, noch Kaffee einzukaufen für den Kuchen, ich habe gar keinen mehr im Haus.“

Und so macht sich Erwin, der nicht die Sprache der Tiere und Pflanzen versteht, auf zum Supermarkt. Endlich können alle Gartenwesen auf die Wiese kommen. Es gibt ein großes Hallo und Oma Christa laufen vor Rührung natürlich auch ein paar Tränen aus den Augen. Sogar der alte Ginko zeigt sich gerührt und sagt „Sowas, habe ich in all den Jahren nicht erlebt.“ Georg kriegt kaum ein Schnickschnack heraus und Margarete sitzt glucksend auf Oma Christas Schoß. Glauca grault indes Herta die Ohren. Christa sieht ihre Enkelin stolz und feierlich an: „Du bist ja richtig aufgeblüht Glauca.“

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